Scroll

Neujahrsvorsätze

Sinnvoll oder nicht?

Der Jahreswechsel ist für viele Menschen ein Anlass, Bilanz zu ziehen und neue Ziele zu formulieren. Klassiker sind mehr Bewegung, gesündere Ernährung oder ein bewussterer Umgang mit Stress. Doch viele Vorsätze werden bereits nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. Wie sinnvoll sind Neujahrsvorsätze wirklich – und wie lassen sich Ziele nachhaltig umsetzen?

Darüber spricht Moderator Markus Sturm mit Mitarbeitern aus unserem Haus in der aktuellen Sonderfolge unseres Podcasts Berg & See:le.

Warum Neujahrsvorsätze oft scheitern

Neujahrsvorsätze sind häufig stark von äußeren Erwartungen geprägt. Medien, Werbung, gesellschaftliche Ideale und das soziale Umfeld vermitteln den Eindruck, dass mit dem 1. Januar ein kompletter Neustart gelingen muss. Diese Einflüsse können Druck erzeugen und dazu führen, dass Ziele unrealistisch hoch angesetzt werden.

Ein weiterer Grund ist die starre zeitliche Bindung. Der Jahreswechsel wird als „perfekter Zeitpunkt“ gesehen, obwohl persönliche Veränderungsprozesse nicht an ein bestimmtes Datum gebunden sind. Wird ein Vorsatz nicht eingehalten, entsteht schnell Frustration, begleitet von Selbstkritik und dem Gefühl des Scheiterns.

Ziele setzen: ein nachhaltiger Ansatz

Aus psychologischer Sicht ist es hilfreicher, von Zielen anstatt von klassischen Neujahrsvorsätzen zu sprechen. Ziele können unabhängig vom Kalender formuliert werden und orientieren sich stärker an der individuellen Lebenssituation.

Dabei hat sich das sogenannte SMART-Prinzip bewährt. Ziele sollten:

  • klar und konkret formuliert sein

  • messbar und überprüfbar bleiben

  • als sinnvoll empfunden werden

  • realistisch erreichbar sein

  • einen flexiblen zeitlichen Rahmen haben

Mentale Gesundheit und Selbstakzeptanz

Ein zentraler Aspekt im Umgang mit Neujahrsvorsätzen ist die Selbstakzeptanz. Veränderungen verlaufen selten linear. Rückschläge, Pausen oder unerwartete Ereignisse gehören zum Leben dazu und sind kein Zeichen von persönlichem Versagen.

Wer lernt, flexibel auf diese Situationen zu reagieren und den Fokus auf bereits Erreichtes lenkt, schützt seine mentale Gesundheit und erhöht die Erfolgschance sowie die eigene Motivation, dass die persönlichen Ziele erreicht werden.

Veränderung durch Therapie braucht Zeit

Auch im therapeutischen Kontext zeigt sich: Viele Menschen erwarten schnelle Ergebnisse, doch psychische Stabilisierung und Verhaltensänderungen sind langfristige Prozesse. Zu hohe Erwartungen können Druck erzeugen und den Therapieerfolg erschweren.

Deshalb ist ein individueller, bedürfnisorientierter Ansatz besonders wichtig. Nicht die Anzahl an Maßnahmen ist entscheidend, sondern dass die Patienten ausreichend Raum für Reflexion, Erholung und die Integration neuer Verhaltensweisen in den Alltag erhalten.

#051

Klingt interessant?
Hören Sie gleich in unsere Sonderausgabe rein:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Apple Podcasts. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Die guten alten Neujahrsvorsätze. Ziele und Zeitvorgaben sind wichtig, aber wie stehen die Mitarbeiter der Klinik ChiemseeWinkel zur beliebten Tradition, sich speziell zum Jahreswechsel Ziele vorzugeben? Ein interessantes Gespräch, geleitet von Host Markus Sturm. Die Runde diskutiert, wie man realistische Ziele setzen kann und welche Rolle individuelle Ansätze in der Psychotherapie spielen. Auch die Bedeutung der Selbstakzeptanz und Flexibilität im Umgang mit den eigenen Vorsätzen wird thematisiert. Hören Sie, wie man mit Druck von außen umgehen kann und welche Strategien helfen, um die eigene mentale Gesundheit zu fördern.