Erlebnistherapie
Unser integratives Konzept sieht vor, dass Sie an mindestens einer der unten genannten Erlebnistherapien teilnehmen.
Bei den Erlebnistherapien (hierzu gehören Musik-, Kunst- und Tanztherapie) handelt es sich um spezielle psychotherapeutische Verfahren, die die nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten des Menschen nutzen, anregen und entwickeln. Jede dieser Therapieformen hat ihre eigene spezifische Art.
Die Erlebnistherapien sprechen andere Hirnareale an als die Therapien, in denen es um das gesprochene Wort geht. Während bei der Einzeltherapie vor allem die sprachdominante linke Hirnhälfte genutzt wird, aktivieren die Erlebnistherapien in besonderer Weise das intuitive und kreative Potenzial der rechten Hirnhälfte. Diese Kombination trägt maßgeblich zum Behandlungserfolg bei.
Auch wenn es sich anfangs vielleicht seltsam anfühlt – lassen Sie sich auf die Erlebnistherapien ein! Sie werden dabei bereichernde Erfahrungen machen.
Nutzen Sie die seltene Gelegenheit, sich in Ihrem Empfinden, Wollen und Denken wahrzunehmen und zu entfalten. Dabei aktualisieren und integrieren Sie frühere Erfahrungen und entwickeln neue Sichtweisen, Verhaltensweisen bzw. Bewegungsmöglichkeiten. In einer Abschlussrunde können Sie Ihre Erfahrungen teilen und reflektieren.
Wichtig zu wissen: es sind keinerlei tänzerische, künstlerische oder musikalische Vorkenntnisse und Talente notwendig. Es findet keine Wertung statt.
Musiktherapie
Für die Teilnahme an der Musiktherapie sind keinerlei musikalische Vorkenntnisse oder Talente nötig. Vielmehr wird in der Musiktherapie die Musik als Sprache der Gefühle und Erinnerungen verstanden – eine Sprache jenseits der Worte.
Darum geht es bei der aktiven und rezeptiven Musiktherapie:
In der aktiven Musiktherapie sind Sie eingeladen, sich gemeinsam mit anderen Patienten auf spielerische, improvisierte Weise klanglich oder rhythmisch auszudrücken. In diesem Gruppensetting verliert sich die leistungsorientierte Vorstellung von Musik („Kann ich das?“, „Klingt das gut?“) wie von selbst. Sie erleben die aktive Beschäftigung mit der Musik als eine neue intuitive innere Ausdrucksmöglichkeit. Hier gibt es kein richtig oder falsch.
Die rezeptive Musiktherapie hat den Fokus auf dem inneren Erleben. Das Hören, Spüren, Fühlen und Wahrnehmen von Musik fördert Ihre innere Zentrierung. Es lenkt Ihr Bewusstsein auf die damit verbundenen Erinnerungen und Assoziationen.
Durch reflektierende Gespräche in der Gruppe wird im Anschluss versucht, das jeweils Erlebte zu verstehen und einzuordnen.
Kunsttherapie
Das Wissen um die heilende Wirkung von Bildern und Imaginationen reicht bis in die Anfänge der Menschheit zurück. In der Kunsttherapie wird diese alte Heiltradition mit modernem psychotherapeutischem Fachwissen verknüpft.
Sie haben überhaupt nichts mit Kunst „am Hut“? Das müssen Sie auch nicht!
Für die Kunsttherapie sind weder Vorkenntnisse noch künstlerisches Talent erforderlich. Hier geht es nicht darum, etwas zu „können“ oder besonders „schöne“ Kunstwerke zu produzieren.
Vielmehr dient Ihnen die Kunsttherapie dazu, persönliche Themen ohne Worte auszudrücken. Indem Sie intuitiv mit Farben und Formen experimentieren, entfalten sich ganz von selbst kreative Impulse und heilsame Prozesse. Sie entdecken dabei Neues über sich selbst und lernen, Ihren Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen Raum zu geben. Alles, was Sie bewegt, darf auftauchen und sich im geschützten Rahmen zeigen.
Die entstandenen Werke können Ihnen unerwartete Hinweise geben zu Ihrer aktuellen Situation und zu Ihren Entwicklungsmöglichkeiten. Die achtsame und wertfreie Bildbetrachtung in der Gruppe hilft, neue Sichtweisen zu gewinnen.
Erfahrungsgemäß legt sich die erste Scheu sehr schnell und weicht einem befreienden Gefühl des kreativen Schaffens.
Tanztherapie
Sie denken „Hilfe, ich kann gar nicht tanzen“? In der Tanztherapie ist das völlig egal!
In der Tanz- und Körperpsychotherapie geht es nicht darum, „gut“ oder „schön“ zu tanzen. Stattdessen machen Sie sich in der Bewegung, der Mimik, Gestik und Haltung unbewusste Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster bewusst.
Über die direkte Körperarbeit ist eine schnelle Entwicklung zu erreichen.
In der Tanz- und Körperpsychotherapie lernen Sie, Ihren Körper als wertvollen Bestandteil Ihrer Persönlichkeit zu erleben. Sie spüren, erkennen und verstehen körperliche Signale und innere Impulse. Sie haben einen geschützten Raum, um neue Bewegungen oder Bewegungen, die Sie lange nicht mehr kannten, achtsam auszuprobieren. Auf diese Weise bekommen Sie neuen Zugang zu Ihren eigenen kreativen Stärken. Dies fördert ein ganzheitliches Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele.
Solche Potenziale helfen Ihnen, seelische und körperliche Blockaden zu lösen, erneut Vitalität und Energie zu empfinden und Ihren eigenen inneren Rhythmus wieder wahrzunehmen.
Eine besondere Qualität der Tanztherapie ist die stärkende Kraft von gemeinsamer Bewegung und dem Tanzen in Gemeinschaft. Durch das soziale Miteinander beim Tanzen erfahren Sie unmittelbar, „am eigenen Leib“, Zugehörigkeit, Sicherheit, Geborgenheit und strukturellen Halt.
Die Tanztherapie arbeitet mit und ohne den Einsatz von Musik. Weitere therapeutische Ansätze, wie zum Beispiel die Atemtherapie, werden in den Ablauf integriert.