Psychische Gesundheit bei der Polizei
Unterstützung durch den Polizeilichen Sozialen Dienst
Psychische Erkrankungen machen vor Berufsgruppen keinen Halt – auch nicht vor Polizistinnen und Polizisten. Gerade in sicherheitsrelevanten Berufen ist die seelische Belastung oft höher als in anderen Berufsgruppen: Konfrontationen mit Gewalt, belastende Einsätze oder permanenter Leistungsdruck können Spuren hinterlassen. Dennoch fällt es vielen Betroffenen schwer, sich Hilfe zu suchen. Und das meist aus Angst vor Stigmatisierung oder beruflichen Nachteilen.
An dieser Stelle setzt der Polizeiliche Soziale Dienst an. Er fungiert als Anlaufstelle für Mitarbeitende der Polizei, die psychische Belastungen oder Erkrankungen erleben. Dabei geht es nicht nur um akute Krisen, sondern auch um frühzeitige Beratung, Begleitung und Vermittlung passender Hilfe. Das Ziel ist, Betroffenen einen Weg zu zeigen, wie sie mit ihrer psychischen Erkrankung umgehen können – ob durch ambulante Therapien, stationäre Aufenthalte oder psychosoziale Unterstützung.
Ein Problem bleibt jedoch der Zugang zu therapeutischen Maßnahmen. Lange Wartezeiten von sechs bis neun Monaten für einen Therapieplatz sind keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, in der Übergangszeit individuelle Lösungen zu finden, etwa durch Entlastungsgespräche oder die Vermittlung an regionale Krisendienste.
Doch auch nach einer erfolgreichen Behandlung endet die Begleitung des Polizeilichen Sozialen Dienstes nicht. Gerade der Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag bringt viele neue Herausforderungen mit sich. Hier wird Unterstützung durch das Betriebliche Eingliederungsmanagement angeboten. Ziel ist es, die Rückkehr in den Dienst schrittweise zu gestalten und mögliche Belastungsfaktoren zu minimieren.
Langfristig bleibt aber vor allem eines entscheidend: Psychische Erkrankungen müssen gesellschaftlich genauso selbstverständlich behandelt werden wie körperliche Krankheiten. Nur mit umfassender Aufklärung, Entstigmatisierung und besserer Versorgung kann psychische Gesundheit für alle Berufsgruppen – auch in der Polizei – gesichert werden.
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Wenn Sie dieses Thema interessiert, empfehlen wir Ihnen unsere Podcast-Folge „Polizeilicher Sozialer Dienst II“. In der neuen Folge von Berg und Seele sprechen wir über die Herausforderungen, denen Polizistinnen und Polizisten nach der Diagnose einer psychischen Erkrankung gegenüberstehen. Die Gäste, Robert Meyer und Christoph Koller vom Polizeilichen Sozialen Dienst, diskutieren die Bedeutung von Diagnose, Behandlung und Nachbetreuung sowie die Hürden im deutschen Gesundheitssystem.
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